Führung am Samstag, 22. Juni 2024 (Nachbericht)
Geschichte und Ökologie der „ungeheuren Klamm“
Ob die im 18. Jahrhundert erstmals schriftlich verbürgte Charakterisierung als „ohngeheuer“ nun eher von der beachtlichen Größe und Tiefe dieses Taleinschnitts herrührt oder ob es dort in früherer Zeit eben nicht geheuer war – immerhin stand auf der westlichen Anhöhe der Galgen von Weingarten, wo auch die Hingerichteten verscharrt wurden –, darüber lässt sich gewiss trefflich diskutieren. Sicher hingegen ist, dass die Ungeheuerklamm an der südlichen Gemarkungsgrenze von Untergrombach mit ihren artenreichen, feuchtkühlen Hangwäldern bedeutende Biotope für seltene, zum Teil spezialisierte und gefährdete Tier- und Pflanzenarten in ihren typischen Lebensgemeinschaften bietet. Dank dieser Artenvielfalt in der feucht-kühlen Waldschlucht steht das Gebiet seit fast drei Jahrzehnten unter Naturschutz. Im Rahmen einer rund zweistündigen geführten Wanderung, die kostenfrei angeboten wurde, erläuterte Revierförster i. R. Michael Durst anhand des derzeitigen und künftigen Baumbestandes die Herausforderungen durch den Klimawandel. Die Führung war zugleich ein Beitrag zum Tag der Artenvielfalt des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg, an dem Schönheit und Reichtum der vielfältigen Lebensräume vor der eigenen Haustür in den Fokus gerückt werden sollen. Die Führung zur Ungeheuerklamm am Samstag, 22. Juni war binnen kurzem vollständig ausgebucht – aus diesem Grund wurde kurzfristig noch ein weiterer Zusatztermin eine Woche später angeboten, am 29. Juni. Auch diese Führung war rasch ausgebucht.